An kühlen Wintertagen kann man im Wald auf ein Phänomen treffen, welches man kaum einem Pilz zuschreiben würde. Es handelt sich um sogenanntes Haareis. Das ist haarförmiges aussehendes Eis, welches sich an kleinen Ästchen finden lässt und eine gewisse Ähnlichkeit mit Raureif aufweist. Am besten stehen die Chancen auf Haareis an Tagen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt herum. Was aber hat diese Erscheinung nun mit Pilzen zu tun? Tatsächlich findet man Haareis besonders an kleinen Ästchen, die von einem Pilz namens Rosagetönte Gallertkruste (Exidiopsis effusa) bewohnt sind, welcher das tote Holz zersetzt. Durch diesen Zersetzungsprozess werden gasförmige Stoffe freigesetzt, die das im Holz vorhandene Wasser langsam nach draussen drängen. Dadurch gefriert das Wasser ausserhalb des Ästchens allmählich zu diesen haarförmigen Strukturen! Haareis ist also das Resultat eines auch im Winter nicht schlafenden Pilzes!